FAQ

Jedes eingeschaltete und im Netz angemeldete Smartphone steht in ständigem Austausch mit dem Mobilfunknetz. Dank der quasi permanenten Internet-Verbindung können zum Beispiel Nachrichten im Hintergrund zugestellt werden und Apps ihre Daten beziehen. Ruft jemand an, stellt das Netz den Anruf auf das Mobiltelefon durch.

Dabei gilt eine einfache Regel: Befindet sich das Smartphone in der Nähe der Basisstation, kann es mit geringerer Leistung senden. Dies reicht für eine stabile Verbindung aus und verbraucht gleichzeitig weniger Akku-Energie. Nimmt der Abstand zwischen dem Mobiltelefon und dem Funkturm hingegen zu, muss das Telefon mit stärkerer Leistung senden. Und auch die Basisstation muss ihren Signalpegel für dieses Empfangsgerät erhöhen, um eine gute Verbindungsqualität sicherzustellen. Auch wenn man sich mit dem Smartphone in Innenräumen aufhält, sorgt die Abschirmung durch Wände und Fenster in der Regel dafür, dass Basisstation und Mobiltelefon mit höherem Signalpegel senden müssen.

Je mehr Basisstationen, umso geringer die erforderliche Sendeleistung

Anders als man es intuitiv erwarten könnte, gilt deshalb: Je weniger Mobilfunk-Basisstationen in einem Netz vorhanden sind, umso höher fällt in der Regel die Sendeleistung von Smartphone und Basis aus. Ein Netz mit mehr Basisstationen, von denen dafür jede einen geringeren Bereich versorgt, hat deshalb klare Vorteile: Es gewährleistet nicht nur besseren Empfang, sondern ermöglicht auch, dass Smartphones und Funktürme mit weniger Sendeleistung arbeiten können.

Hinzu kommt: Rund 90 Prozent der elektromagnetischen Immissionen, die einen Nutzer erreichen, gehen von seinem eigenen Endgerät aus – nur 10 Prozent kommen aus dem Netz. Auch wenn es zunächst paradox klingt: Mehr Mobilfunkstationen reduzieren somit im Ergebnis die Intensität der eigenen Immissionen. Und zusätzlich profitieren die Nutzer von längeren Akkulaufzeiten und besserem Empfang.

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Quelle: Informationszentrum Mobilfunk (informationszentrum-mobilfunk.de)

Die 4G-Netze werden derzeit noch zusätzlich ausgebaut, um die Netzabdeckung für mobile Breitbanddienste zu vergrößern. In Abhängigkeit von der Marktentwicklung ist zu erwarten, dass die 4- und 5G-Netze mittel- bis langfristig gemeinsam bzw. parallel betrieben werden.

Quelle: https://www.informationszentrum-mobilfunk.de/

Welche Infrastruktur benötigt ein 5G-Netz?

Das neue 5G Netz stellt eine technologische Weiterentwicklung der bisherigen LTE Technik (4G) dar. Der Ausbau wird zum Teil bestehende Mobilfunk-Standorte nutzen, erfordert jedoch auch neue Standorte. Genauere Aussagen zur Anzahl der benötigten Standorte sind noch nicht möglich. 

5G Standorte werden wie bisher in Form von Mast- und Dachstandorten, aber auch durch den Aufbau von kleinen Funkzellen (Small Cells) realisiert. Diese Small Cells werden an stark frequentierten Orten wie zum Beispiel in Fußgängerzonen, Bahnhöfen oder Sportstadien zusätzlich errichtet. Die Einbindung der Mobilfunkstationen über Glasfaser oder besonders leistungsfähige Richtfunkstrecken in das Netz des Betreibers ist wesentliche Voraussetzung für den 5G-Ausbau.

Vornehmlich kennzeichnen drei Weiterentwicklungen die 5G-Infrastruktur:

  1. Die ggf. zusätzliche Verwendung eines höheren Frequenzspektrums (3,5 GHz und höher).
  2. Der Einsatz von sogenannten intelligenten Antennen (Beamforming).
  3. Der Aufbau von Kleinzellen (Small Cells).

Mehr unter: http://www.informationszentrum-mobilfunk.de/technik/funktionsweise/5g

Quelle: https://www.informationszentrum-mobilfunk.de/

Leistungsfähige Mobilfunknetze mit LTE (4G) und der neuen Mobilfunkgeneration 5G sind Schlüsseltechnologie für die Digitalisierung und unverzichtbar für die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Deutschland. Sie ermöglichen die zuverlässige und leistungsfähige Vernetzung von Geräten und damit die Entwicklung zahlreicher neuer Anwendungen: so arbeitet z.B. die Automobilbranche am „vernetzten Fahren“ und die Industrie setzt auf Maschinen, die mittels Datenströme untereinander besser kommunizieren und Arbeitsabläufe verbessern. In der Medizin, der Logistik, der Agrartechnik und vielen weiteren Branchen eröffnet 5G neue Perspektiven. Für die Kommunen ist eine gute Infrastruktur ein Wettbewerbsvorteil, der neue kommunale Dienstleistungen ermöglicht, wie beispielsweise Mobilitätsmanagement oder die Verbesserung des Gesundheitswesens.

Quelle: https://www.informationszentrum-mobilfunk.de/

Mit der in 2019 durchgeführten 5G-Frequenzversteigerung hat die Bundesnetzagentur ambitionierte Versorgungsauflagen festgelegt. Das betrifft das Schließen von Funklöchern, aber auch den Einstieg in 5G entlang der Autobahnen und Bundesstraßen. Konkret gibt es folgende Ausbauvorgaben:

Bis Ende 2022

  • mindestens 98 % der Haushalte je Bundesland mit mindestens 100 Mbit/s
  • alle Bundesautobahnen mit mindestens 100 Mbit/s und höchstens 10 Millisekunden (ms) Latenz
  • Bundesstraßen mit Verbindungsfunktionsstufen 0 / 1 mit mindestens 100 Mbit/s und höchstens 10 ms Latenz
  • Schienenwege mit mehr als 2.000 Fahrgästen pro Tag mit mindestens 100 Mbit/s
  • 1.000 „5G-Basisstationen“ und 500 Basisstationen mit mindestens 100 Mbit/s in „weißen Flecken“ in Betrieb nehmen

Bis Ende 2024

  • alle übrigen Bundesstraßen mit mindestens 100 Mbit/s und höchstens 10 ms Latenz
  • alle Landes- und Staatsstraßen mit mindestens 50 Mbit/s
  • die Seehäfen sowie das Kernnetz der Wasserstraßen im Binnenbereich mit mindestens 50 Mbit/s
  • alle übrigen Schienenwege mit mindestens 50 Mbit/s

Um diese Auflagen zu erfüllen, herrscht bei den Mobilfunkversorgern aktuell eine sehr dynamische Ausbausituation. Vertiefende Informationen dazu finden Sie auf der Seite des Bundesministerium für Digitales und Verkehr.

Die Definition der Bundesnetzagentur lautet:

„Weiße Flecken" sind im Sinne des Mobilfunkförderprogramms der Bundesregierung Gebiete, in denen „keine Versorgung mit einer mobilen und breitbandigen Sprach- und Datenübertragung (nur 2G) durch mindestens ein öffentliches Mobilfunknetz besteht.“

Sofern Sie feststellen, dass die Mobilfunkversorgung bei Ihnen vor Ort  nicht ausreichend ist, melden Sie dies gerne in der offiziellen Funkloch-App der Bundesnetzagentur. Mit ihr können Sie die augenblickliche Netzverfügbarkeit Ihres Mobilfunknetzes erfassen und so ggf. vorhandene Funklöcher ermitteln. Bei der Erfassung der Netzverfügbarkeit wird in Form einer Messreihe ortsbasiert festgestellt, ob und in welcher Technologie ein Mobilfunknetz vorliegt.

Die individuell erfassten Netzverfügbarkeiten (kein Netz, 2G, 4G, 5G) werden auf dem Endgerät gespeichert und in einer Karte dargestellt. Zudem werden die Daten an die Breitbandmessung übermittelt und dienen in aggregierter Form einer Gesamtdarstellung.

Detaillierte Informationen rund um die Netzverfügbarkeits-/Funklocherfassung finden Sie auf der Seite der Bundesnetzagentur.

Seit 2020 wird die nächste Mobilfunkgeneration 5G eingeführt. Selbstfahrende Autos, sprachgesteuerte Assistenten und intelligente Kühlschränke sind nur einige Beispiele dafür, wie die höheren Datenübertragungsraten der neuen Mobilfunktechnologie genutzt werden könnten. Es gibt jedoch auch Bedenken. Dazu gehört insbesondere die Frage, ob der 5G-Ausbau auch ein gesundheitliches Risiko nach sich zieht. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) geht nach derzeitigem wissenschaftlichem Kenntnisstand nicht von negativen gesundheitlichen Auswirkungen aus, sieht aber auch noch offene Fragen.

Weitere Informationen hierzu finden Sie auf der Seite des Bundesamts für Strahlenschutz.



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